Beelitz, 04.05.2023
Regionales Employer Branding:: Fläming startet Pilotprojekt
Eine Arbeitgebermarke der Reiseregion Fläming soll Mitarbeiter, Nachwuchs und Quereinsteiger halten und gewinnen
Bereits im Jahr 2022 hat die Reiseregion Fläming fast wieder das Vor-Corona-Niveau der Besucherzahlen erreicht. Zugleich stehen die Tourismusbetriebe wegen der fehlenden Arbeitskräfte vor personellen Herausforderungen. Deswegen starten der Tourismusverband Fläming, die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming sowie die IHK Potsdam in Brandenburgs Südwesten einen Pilotversuch: Sie wollen den Fläming mittels einer regionalen Arbeitgebermarke künftig als attraktive Arbeitgeber-Region für Mitarbeiter im Tourismus positionieren. Erstmals wird der Tourismusverband Fläming fast sein gesamtes Marketingbudget in ein Projekt stecken, das für Arbeitskräfte statt Gäste wirbt. Social Media-Kanäle und Leitpublikation sollen weiterhin Besucher inspirieren und informieren.
Eine starke Arbeitgebermarke für die Fläminger Tourismuswirtschaft soll Sichtbarkeit, Identifikation, Wiedererkennung und Einzigartigkeit schaffen sowie die Region bei Bewerbern bekannter und beliebter machen. Dies wird auch den touristischen Betrieben zugutekommen. Die regionale Personalmarketing-Maßnahme hat mehrere Etappenziele: „Durch unsere Fläming-Arbeitgebermarke sollen Betriebe Personal gewinnen sowie binden und regionale Kooperationen untereinander eingehen. Das zahlt am Ende auf eine starke Region ein. Unsere Gastgeber verleihen dem Fläming ein Gesicht. Sie sind die Botschafter unserer Reiseregion, in der Gäste Urlaub machen“, so Daniel Sebastian Menzel, Geschäftsführer der Tourismusverbandes Fläming e.V. Bisher kenne er kein vergleichbares Projekt im Deutschlandtourismus, bei dem Mitarbeitergewinnung und Marke vereinigt werden. Weil der Fachkräftemangel in der ganzen Region groß sei, soll es direkt losgehen.
Befragung im Fläming zeigt positive Ausgangssituation
Dazu wurden bereits im Frühjahr 2023 die Arbeitgeber- sowie Arbeitnehmerseite der Betriebe in der Region durch das Tourismusmarketing-Unternehmen St-Elmo`s befragt. Die Ergebnisse aus über 100 Antworten zeigen, dass beide befragten Gruppen auf sehr ähnliche Werte sowie Faktoren in Bezug auf ihre Arbeitsregion setzen. Der Großteil (rund 80 Prozent beider Gruppen) lebt selbst im Fläming und schätzt den Lebensraum aufgrund der attraktiven Lage, der friedlichen Natur und der offenen Mentalität. Auch kam heraus: Bereits jetzt bieten viele Betriebe Vorteile, die auch der Arbeitnehmerseite wichtig sind. Dazu gehören unter anderem flexible Arbeitszeiten, ein angenehmes Arbeitsumfeld, die Mitsprache bei der Dienstplangestaltung, mobiles Arbeiten sowie geförderte Weiterbildungen.
Beteiligungswerkstatt mit Betrieben findet im Mai statt
Die Befragung verdeutlicht auch Unterschiede zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Zum Beispiel in der Personalgewinnung und der Kommunikation: Hier zeigt sich, dass Betriebe häufig den offiziellen Weg der Ausschreibungen über Jobplattformen wählen. Die Arbeitskräfte wiederum gaben an, dass sie sich an Empfehlungen und guten Images der Unternehmen orientierten und auch das Umfeld in Form der Arbeitgeberregion einbezögen. Die Marke „Der Fläming“, die 2015 als Grundlage für das Marketing der Reiseregion entwickelt wurde, ist für viele Befragte spürbar. Das positive Image der Reiseregion wirkt auf die Unternehmen im Fläming und deren Teammitglieder – dies wird als gute Basis auch dem weiteren Aufbau zur Arbeitgebermarke dienen. Mit den Erkenntnissen aus der Umfrage startete der Employer Branding-Prozess am 3. Mai mit der Fläming-Beteiligungswerkstatt.